Im Gespräch: mit René Rhinow, Olivia Kühni und Daniel Binswanger
Was ist moderner Liberalismus? Und was ist überholtes Dogma? Darüber diskutiert Roger de Weck mit dem Politiker und Autor René Rhinow sowie den Republik-Autorinnen Daniel Binswanger und Olivia Kühni.
Was Sie im Podcast erwartet: In der politischen Praxis hat der Liberalismus die Menschenwürde oft vergessen. Dabei gibt es gar keine Freiheit, wenn sie nicht in der Menschenwürde verankert ist. (00:50)
Der Freisinn «muss sich fragen, was Freiheit heute bedeutet»: In der Schweizer Politik wird Freiheit postuliert, aber nicht reflektiert. (05:35)
Freiheit ist nicht nur Befreiung von Übergriffen durch die Obrigkeit. Denn «zur Selbstverantwortung gehört Mitverantwortung»: Wir brauchen einen mitfühlenden, sozialen, nachhaltigen Liberalismus. (07:19)
Was hat der Liberalismus zu sagen, wenn in einer Pandemie oder der Klimakrise kollektiv zu handeln ist? Und: Sind Verbote illiberal? (10:42)
Die Gesellschaft hat keinen Begriff mehr für ihre Wohlfahrt. Im Umweltschutz gibt es nicht einmal einen Minimalkonsens für ein kollektives Handeln. (17:18)
Was gemäss dem Osteuropa-Historiker Timothy Snyder die ukrainische Gesellschaft von der russischen unterscheidet. Und warum die Schweiz nur weiss, was sie nicht will. (21:22)
Wie Privatisierungen dem Volk Entscheidungsrechte entziehen. (25:10)
«Ich wende mich nicht gegen Wirtschaftsliberalismus, sondern dagegen, dass er alles andere ausblendet.» (26:32)
Der Paradigmenwechsel im Verständnis von «Verantwortung»: Freiheit wird heute gegen den Gemeinsinn ausgespielt. (27:33)
Wirtschaftsfreiheit war ein Teil der Revolution gegen die Feudalherren – aber heute leben wir in neofeudalen Verhältnissen. (32:50)
«Grosse Ungleichheit ist kein Problem, solange alle Menschen ein menschenwürdiges Leben führen können.» (37:47)
Das Ende von «It’s the economy, stupid!» (40:49)
Liberalismus hat zwar eine Ethik, aber keine politische Theorie – das ist sein blinder Fleck. (45:44)
Der Kern des Liberalismus ist die Ermächtigung der Bürgerinnen und Bürger. (50:40)
Freiheit als nationales «Privileg»: Ist es menschenwürdig, wenn die Eidgenossenschaft 25 Prozent der Bewohnerinnen dieses Landes aus dem politischen System ausschliesst, weil sie keine Schweizer Staatsbürger sind? (53:12)
Gehören die Libertären, die den Staat ablehnen, zur liberalen Familie? (56:20)
Liberalismus – wird dieser Begriff in zwanzig Jahren noch zählen? Der Kampf um die Freiheit als ewiges Projekt. (58:30)
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